Brandneues

Tritriva

Der Tritriva ist ein smaragdgrüner See, der nur rund 15 km von Antsirabe entfernt im Hochland Madagaskars liegt. Die nächste Stadt ist Belazao und auf der RN34 gut mit dem Geländewagen zu erreichen. Der See ist vulkanischen Ursprungs, rund 160 m tief und Teil des gleichnamigen Berges in der Region Vakinankaratra.

Die Menschen am See Tritriva erzählen sich die Legende von Rabeniomby und Ravolahanta, zwei verliebten jungen Menschen, deren Eltern die Verbindung nicht duldeten. Er kam aus einer adeligen Familie, sie jedoch hatte nur ärmliche Verwandtschaft: Es ist quasi die madagassische Version von Romeo und Julia. Die tragische Geschichte endete damit, dass sich das Paar von den steilen Felsen in den Tritriva stürzte, für immer im Tod vereint. Der Legende nach kamen sie in Gestalt eines Baumes zurück, der bis zur Aufforstung der Gegend lange Zeit einsam und ohne jegliches anderes Grün am Rande des Tritrivas stand. Er wird „hazo malahelo“, der traurige Baum, genannt. Bricht man einen Zweig oder ein Blatt ab, soll rote Flüssigkeit austreten – das Blut der Liebenden. Ein Weißer soll einmal versucht haben, den See zu überqueren, um der Legende des blutenden Baumes nachzugehen. Er schaffte es jedoch nicht über den See, sondern kenterte und ertrank.

Heute ist es gängig, dass Liebespaare am Tritriva Steine in den See werfen und sich dabei etwas wünschen. Baden darf man darin nicht, der See ist mit einem strikten Fady (Tabu) versehen. Da der See viele Untiefen hat und schwefelhaltiges Wasser enthält, ist das Baden aber sowieso keine gute Idee.

Zwischen dem Tritriva und anderen Seen der Umgebung verlaufen unteridische Ströme, die für ein paradoxes Phänomen sorgen: Während der Regenzeit führt der Tritriva wenig Wasser, in der Trockenzeit jedoch tritt das Wasser über die Ufer. Durch die verschiedenen Gesteine, die das Wasser bis zum Tritriva durchfließt, dient der See nebenbei auch als Orakel: Verfärbt sich das Wasser rot, sagt dies größere Ereignisse auf Madagaskar vorher.

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