Telefon- und Handynetze
Das Telefonnetz auf Madagaskar wird zunehmend ausgebaut, ist aber in vielen Orten immer noch mangelhaft. Die internationale Vorwahl Madagaskars ist 00 261. Darauf folgt ein zweistelliger Zugangscode je nachdem, in das Festnetz welches Anbieters man telefonieren möchte. Daran schließt sich dann letztlich die zweistellige regionale Vorwahlnummer und die eigentliche fünfstellige Festnetznummer an. Das Festnetz wird vorrangig von Telma und Airtel (früher Zain, davor hieß es Celtel, und davor Madacom) betrieben. Die meisten Madagassen nutzen jedoch das Mobilfunknetz.
Zugangscode | Anbieter |
---|---|
32 | Orange |
33 | Airtel |
34 | Telma |
Aktuell wird der Ausbau des Mobilfunknetztes vorangetrieben, und immer mehr Antennen werden aufgestellt. Selbst in vielen Nationalparks gibt es inzwischen Handynetz. Größere Städte verfügen ausnahmslos über Handynetz, kleinere Ortschaften und Dörfer sowie abgelegenere Regionen nicht immer.
Möchte man als Reisender von Madagaskar aus telefonieren, kauft man am besten eine Prepaid-Karte eines madagassischen Anbieters. Telma, Orange und Airtel sind die größten Anbieter. Eine SIM-Karte von Telma beispielsweise kann man sogar direkt am Flughafen bei Ankunft erwerben. Eine normale Karte kostet rund 3000 Ariary (etwa ein Euro), eine Nano-SIM 5000 Ariary (weniger als zwei Euro). Mit der Prepaid-Karte erwirbt man eine eigene madagassische Handynummer. Die Karten werden mit sogenannten „credits“ aufgeladen, die man an jeder Tankstelle, in Hotels und Restaurants oder an vielen kleinen Straßenständen erwerben kann. Nutzt man die Prepaid-Karte drei Monate lang nicht, verfällt sie automatisch und die Nummer wird einer anderen Karte zugewiesen. Es ist also leider nicht möglich, die Prepaid-Karte vom Jahr zuvor im nächsten Madagaskar-Urlaub wiederzuverwenden. Credits gibt es im Wert von bis zu 60.000 Ariary, gängig sind Credits für 10.000 Ariary. Wer besonders viel Datenvolumen braucht, kann sich inzwischen auch den sogenannten „credit transfer“ zu Nutze machen, bei dem die Prepaid-Karte direkt vor Ort in kleinen Geschäften auf der Straße oder „Taxiphone“-Läden aufgeladen werden kann.
Internet
Internet ist auf Madagaskar bisher nur wenig verbreitet – gerade einmal 2% der Bevölkerung besaß 2012 stetigen Zugang dazu. Breitbandanschlüsse gibt es nur vereinzelt in der Hauptstadt Antananarivo, im ganzen Land besitzt nur 0,05% der Menschen überhaupt einen. Die Anschlüsse sind selbst für europäische Verhältnisse teuer, unzuverlässig und für die meisten Menschen einfach gar nicht erschwinglich. Auf dem Land ist Internet oftmals gar kein Begriff.
Die Anbindung Madagaskars an Kabelnetze erfolgte bisher mit wenigen Unterseekabeln: EASSy verbindet Europa mit Madagaskar, Lion verbindet Madagaskar mit La Réunion sowie Mauritius und Lion2 stellt die Verbindung nach Kenia her. Ravenal ist das neueste Unterseekabel und liegt zwischen Europa, La Réunion und Madagaskar. Es schließt die Insel an das sogenannte SEGANET (submarin extended gateway network of the Indian Ocean) an. Internetanschlüsse für Verbraucher werden letztlich nur von den Firmen Telma (DTS), Moov und Gulfsat (Blueline) beworben.
Die Verlegung besserer Leitungen auf Madagaskar selbst wird immer wieder durch Diebstahl von Baumaterialien behindert. Vor allem Hotels und Lodges sowie einige Internet-Cafés verfügen zur Zeit über Internet-Anschlüsse, inzwischen bieten viele auch WLAN (französisch Wifi) an. Die Anschlüsse sind jedoch sehr langsam und möchte man außerhalb erreichbar sein, muss man sich mit dem Mobilfunknetz behelfen.
Die Toplevel-Domain Madagaskars ist die Endung „.mg“. Man registriert Domains mit dieser Endung beim Network Information Center (NIC).