Am nördlichsten Zipfel Madagaskars liegt Antsiranana, besser bekannt unter seinem alten französischem Namen Diego Suarez. Die Stadt liegt an einer wunderschönen, 250 km² großen Bucht, an deren weißen Stränden die Wellen des türkisblauen indischen Ozeans auslaufen. Nach der Bucht von Rio de Janeiro ist es die zweitgrößte natürliche Bucht der Welt. Eigentlich ist es aber nicht nur eine einzige Bucht, sie setzt sich aus verschiedenen kleineren zusammen: Die Buchten von Tonnerre, Tsiala, Andovobatofotsy, Antsahazo und Andovobazaha sind Teil der Bucht von Antsiranana. Die berühmteste unter ihnen ist Andovobazaha, denn sie liegt direkt vor Diego Suarez. Mittig in der Bucht von Andovobazaha liegt der „Zuckerhut“ von Diego, eine kreisrunde grüne Insel vulkanischen Ursprungs. Auf Madagassisch heißt sie Saupari Dunghar, was aber auch nichts anderes bedeutet. Eine andere Bucht westlich von der Stadt Diego selbst ist die Cul de Sac Gallois, in der sehr viel Salz hergestellt wird.
Von Antsiranana und dem nahe gelegenen Fischerdorf Ramena aus kann man Bootsfahrten durch die Bucht, an kleine Traumstrände im Smaragdmeer oder Ausflüge zum Schnorcheln unternehmen. Nach wem die Stadt und damit auch die Bucht benannt ist, weiß man heute nicht ganz genau. Am wahrscheinlichsten war der portugiesische Entdecker Diego Suarez im 16. Jahrhundert ihr Namensgeber. Etwas später entdeckten der Sage nach Piraten die Bucht und riefen sie zum Quartier der legendären Piratenrepublik Libertalia aus. Sicher ist immerhin, dass im 19. Jahrhundert letztlich Engländer und etwas später Franzosen die Bucht von Antsiranana erreichten, wonach Stadt und Bucht bis 1960 französisches Hoheitsgebiet wurden. Heute liegt in der Bucht der drittgrößte Hafen Madagaskars. Sie ist ein Ziel für Reisende und Fotografen aus aller Welt.