Mahajanga (früher französisch Majunga) ist Hauptstadt der gleichnamigen Provinz im Nordwesten Madagaskars und mit mehr als 250.000 Einwohnern eine der größten Städte Madagaskars. Sie liegt direkt am Eingang der Bucht von Bombetoka.
Direkt an der Küste, nur wenige Meter vom Wasser entfernt, steht der älteste Baobab Madagaskars. Die Legende besagt, dass der mächtige Baum mit seinen weit ausladenden Ästen über 1000 Jahre alt sei. Von 700 oder 800 gehen die meisten Menschen Mahajangas aus, wissenschaftlich untersucht wurde das Alter bisher nicht. Es soll in der Umgebung außerdem noch ältere Baobabs geben, so dass der berühmte Baobab Mahajangas wohl „nur“ der dickste Madagaskars ist. Seit Jahrhunderten ist der riesige Baum das Symbol der ganzen Stadt. 1898 ergab eine offizielle Messung des Umfangs gute 14 m, die heute noch in vielen Reiseführern zu finden sind. Tatsächlich maß der Baobab 2013 bereits knapp 21 m Umfang und wächst noch immer sehr langsam weiter.
Der uralte Baobab gehört zur Art Adansonia digitata (eine Spezies, die auch im übrigen Afrika vorkommt) und ist längst das Wahrzeichen der ganzen Stadt geworden. Schon zu früheren Zeiten war er etwas Besonderes und wurde als Platz zum Verkünden wichtiger Nachrichten und als Treffpunkt für Versammlungen genutzt. Im 19. Jahrhundert erlangte der Baum eher traurige Berühmtheit, da seine unmittelbare Umgebung als Hinrichtungsplatz genutzt wurde. Die in die Rinde eingeritzten Striche zeugen noch immer von dieser Zeit.
Jeder, der den alten und ehrwürdigen Baum besucht, muss der Tradition nach sieben Mal um den Baobab herumgehen. Damit werden die Ahnen, die im madagassischen Glauben auf der ganzen Insel eine große Rolle spielen, geehrt und der Reisende erhält ihren Segen. Eine andere Legende besagt, dass tief zwischen den Wurzeln des mächtigen Baums ein wertvoller Schatz vergraben liegt, denn frühere Könige der Sakalava dort versteckt haben. Das Fady (tabu, heilig) des Baobab verbietet jedoch jegliche Schatzsuche.
Heute steht der alte Baobab eingezäunt am Ende der Avenue de France in Mitten eines Vekehrsknotenpunkts. Der untere Rindenbereich ist zum Schutz vor Schädlingen mit weißer Farbe eingepinselt, die Umgebung des Baums ist betoniert. Vor einigen Jahren mussten einige Äste gekappt werden, nachdem ein Lkw sie angefahren hatte. Wenn Bäume sprechen könnten …was würde dieser uralte Riese uns wohl sagen?