Toamasina (Tamatave) ist die größte Stadt an der Ostküste Madagaskars, und beherbergt den größten Hafen des Landes. Damit ist sie größter Umschlagsort für Gewürze, Lebensmittel und Waren des täglichen Bedarfs in der Gegend. Die Stadt verfügt über zwei Märkte, den kleinen Markt (Bazary Kely) direkt am Bahnhof und den großen Markt (Bazary Be) zwischen der Rue Admiral Billard und der Rue Bertho. Wer einige Stunden Zeit hat, sollte auf dem Bazary Be vorbeischauen, um ein wenig madagassisches Lebensgefühl zu schnuppern und vielleicht die ein oder andere Kleinigkeit zu erwerben. Der Markt wurde bereits 1900 zu Zeiten der französischen Kolonialherrschaft errichtet. Nach einem großen Brand 2010, bei dem über die Hälfte des ursprünglichen Bazary Be abbrannte, wurden 2013 eine neue, modernde Halle mit 750 Standplätzen auf über 6000 m² gebaut. Im Juni 2014 wurden sie eröffnet.
Madagassische Märkte sind stets bunt, laut und voller Leben. Hier kommen verschiedenste Menschen unterschiedlicher Volksgruppen aus dem Umland zusammen, um ihre Waren zu verkaufen und ihren Lebensunterhalt zu sichern – das ist in Toamasina nicht anders als anderswo in Madagaskar. Der Bazary Be von Toamasina ist wegen seiner Größe, der reichhaltigen Auswahl an Lebensmitteln und vor allem Gewürzen berühmt. Hier stapeln sich Nelken, Zimt, wilder Pfeffer und Vanilleschoten neben Safran und dem gerne damit verwechselten Gelbwurz (Kurkuma). Neben Gewürzen bietet Toamasina selbstverständlich auch jede Menge Obst. Mangos, Rambutan, Litschis, Guaven, Jackfruits, Bananen und Ananas kann man hier je nach Saison frisch geerntet erwerben. Ansonsten ist natürlich Reis an jeder Ecke zu bekommen, und auch andere Lebensmittel wie Fleisch, Fisch oder Erdnüsse zählen zum großen Angebot des Bazary Be.
Ein kleiner Andenken-Bereich gehört ebenfalls in das Repertoire des Marktes. Wer mag, kann hier Kleidung mit madagassischen Motiven, Bastkörbe und –taschen, Bastfiguren oder Holzschnitzereien kaufen. Auf den Kauf von Muscheln, Pflanzen oder ausgestopften Tieren sollte aus Artenschutzgründen unbedingt verzichtet werden, zumal diese Waren in aller Regel noch am Flughafen vom Zoll beschlagnahmt werden. Beim Kauf von Gewürzen, Obst und anderen Waren gilt grundsätzlich, dass die Verkäufer Handeln und Feilschen erwarten. Bei ausländischen Reisenden verzigfachen sich Preise gerne, daher sollte man bei mangelnden Malagasy- oder wenigstens begrenzten Französisch-Kenntnissen auf die Hilfe eines Guides zurückgreifen. Die Einheimischen kennen sich am besten aus und wissen, bei wem es die leckersten frittierten Bananen und die hochwertigste Vanille gibt.