Eine kleine Reiseapotheke sollte auf Madagaskar nicht fehlen. Vielerorts mangelt es an Ärzten und Krankenhäusern, und vor allem auch an Ausbildung. Es ist nicht ratsam, auf Madagaskar in kleinen Dörfern einen Arzt aufzusuchen – Sie werden oft genug auch gar keinen finden. In Großstädten wie Antananarivo gibt es Krankenhäuser auf europäischem Standard, Apotheken gibt es in fast allen Städten.
Eine Erkältung, kleinere Verletzungen oder Kopfschmerzen sollten Sie selbst behandeln können bzw. Medikamente für den Fall der Fälle mitführen. Lassen Sie sich am besten von Ihrem Tropenmediziner beraten, welche Medikamente genau für Sie passen und in Frage kommen. Folgendes sollte eine Reiseapotheke immer beinhalten:
Analgetika
Sei es ein verstauchter Knöchel, ein Kratzer am Bein oder Zahnschmerzen: Für alle Fälle sollte man Schmerzmittel dabei haben.
Breitband-Antibiotikum
Nur zur Sicherheit – in den meisten Fällen braucht man es nicht – sollte ein Breitband-Antibiotikum im Gepäck sein. Im besten Falle eines, dass Sie gut vertragen. Penicillin-Allergien erst auf Madagaskar festzustellen, ist eher unpraktisch.
Antidiarrhoika
Ein ungewaschener Tomatensalat, das ungewohnte Essen oder einfach ein paar Zwiebeln zuviel im leckeren Abendessen verspeist: Montezumas Rache kann einen im Urlaub in den Tropen schnell treffen. Damit die Reise dann nicht zum Wettlauf bis zur nächsten Toilette wird, sollten Mittel gegen Durchfall bei jedem Reisenden, egal wie unempfindlich oder nicht, zur Reiseapotheke gehören. Zusätzlich sind Kohletabletten in ausreichender Menge praktisch. Beste Vorbeuge gegen Durchfall ist übrigens auf Madagaskar das klassische Hände waschen vor dem Essen sowie kein Verzehr ungekochter Speisen, Eiswürfeln oder Speiseeis.
Antiemetika
Medikamente gegen Erbrechen sind vor allem dann von Vorteil, wenn einem bei kurvigen Autofahren schlecht wird oder Bootsfahrten gerne mal mit Übelkeit einher gehen. Manchmal sind sie schon beim Flug ganz nützlich.
Verbandsmaterial
Keine Angst, einen ganzen Erste-Hilfe-Koffer muss niemand mitschleppen. Ein paar Pflaster, eine Wundsalbe und ein Desinfektionsmittel sollten aber schon dabei sein. Eben das, was man für kleinere Wehwehchen so braucht.
Moskito-Prophylaxe
Eines der wichtigsten Themen auf Madagaskar! Malaria, Dengue-Fieber und Chikungunya sind nur drei der Erkrankungen, die Stechmücken auf der roten Insel übertragen können. Unbehandelt können die Erkrankungen tödlich verlaufen – kein Grund zur Panik, denn die meisten Mückenstiche bleiben ohne Folgen. Schutz gegen Moskitos benötigt man dennoch überall auf Madagaskar, insbesondere aber an der feuchten Ostküste und im Norden der Insel.
Zu den Schutzvorkehrungen sollte nicht nur ein DEET-haltiges Moskitospray wie AntiBrumm forte gehören (die in Deutschland gängigen Sprays nutzen in den Tropen so gut wie nichts), sondern auch beruhigende Salbe, wenn doch mal eines der kleinen Biester gestochen hat. Es empfiehlt sich außerdem, sich vom Tropenmediziner medikamentöse Malariaprophylaxe verschreiben zu lassen (z.B. Malarone), die man während der gesamten Reise einnimmt. Bitte testen Sie diese Medikamente nicht erst auf Madagaskar! Einige davon (z.B. Lariam) werden von manchen Reisenden schlecht vertragen und können dann die Freude am Reisen sehr trüben. Abgerundet wird der Mückenschutz durch Moskitonetze und lange Kleidung am Abend wie in diesem Artikel beschrieben.
Medikamente des persönlichen Bedarfs
Zur eigenen Reiseapotheke gehören natürlich auch die Medikamente, die Sie zu Hause benötigen und regelmäßig einnehmen. Insulin, Blutdrucksenker und Allergiemittel sollten Sie in ausreichender Menge mitnehmen, wenn Sie sie stetig benötigen, und sowohl Einnahme als auch eventuelle Notsituationen vorher mit Ihrem behandelnden Arzt absprechen. Informieren Sie sich bei Ihrem Reiseveranstalter unbedingt vorher, ob z.B. die Kühlung bestimmter Medikamente unterwegs durchgehend gegeben ist.
Eine gute Nachricht für Allergiker zum Schluss: Allergiker haben auf Madagaskar in aller Regel überhaupt kein Problem mit den ungewohnten Gräsern und Pollen. Grundlegend sollte sich aber sowieso niemand wegen gesundheitlicher Bedenken von einer Madagaskarreise abhalten lassen, wenn er nicht gerade an schweren chronischen Erkrankungen leidet. Mit ein wenig Vorsorge und Medikation für den Fall der Fälle ist man bestens ausgerüstet und kann seine Reise in vollen Zügen genießen.