Das Stromnetz auf Madagaskar ist mangelhaft ausgebaut. Nur größere Städte verfügen über Stromanbindung. Die großen Anbieter heißen JIRAMA, HydElec, HFF (Henri Fraise fils & Cie) und QMM (Rio Tinto QMM), wobei die beiden zuletzt genannten lediglich in Antananarivo und Tolagnaro (Fort Daupin) verfügbar sind. Daneben gibt es noch kleinere Anbieter, die z.B. kleine Wasserwerke oder einzelne Solarpanels betreiben. JIRAMA ist der meistgenutzte Stromanbieter und rein staatlich organisiert, die Abkürzung steht für „Jiro sy rano Malagasy“, zu deutsch Madagassisches Wasser und Energie.
Stromausfälle sind auf Madagaskar im normalen Versorgungsnetz immer noch an der Tagesordnung und können durchaus mehrere Stunden andauern. In manchen Orten wird der Strom generell nachts abgeschaltet, und Straßenbeleuchtung gibt es grundsätzlich nicht. Kleinere Dörfer – und davon gibt es sehr viele – sind mehrheitlich noch nicht an das Stromnetz angeschlossen. 2019 hatten nur 13% der Bevölkerung Zugang zu Elektrizität. Eine Taschenlampe ist auf Madagaskar daher immer ein guter Begleiter.
Hotels und Lodges verfügen meistens über einen Stromanschluss, in abgelegeneren Gegenden oder auf Inseln behelfen sich einige Hotels mit eigenen Stromgeneratoren. Da diese sehr laut sind und viel Benzin verbrauchen, werden sie nur zu bestimmten Zeiten oder auf Nachfrage angeschaltet.
Das Stromnetz auf Madagaskar hat 220 V wie in Europa auch. Die Steckdosen sind ähnlich denen in Frankreich (siehe Fotos), verfügen aber über zwei Stifte (Erdleitungen) oben und unten. Sie sind mit Euro-Steckern problemlos benutzbar (Typ C), Schuko-Stecker (Typ E und F) können nicht in allen Steckdosen genutzt werden. Grundsätzlich sollte man etwas Vorsicht bei der Benutzung der Steckdosen walten lassen, da sie oft nicht gut befestigt sind und die Stromkabel manchmal abenteuerlich verlegt sind.