Brandneues

Der Leuchtturm von Katsepy

Auf der Halbinsel Katsepy, gelegen auf einer 121 Meter hohen Klippe, steht einer der wenigen historischen Leuchttürme Madagaskars. Die Bucht von Bombetoka trennt Katsepy von der größten Hafenstadt des Westens, Mahajanga, in der Region Boeny. Ihr Wasser ist rot, weil es vom Fluss Betsiboka gespeist wird, der Laterit aus dem Hochland mitbringt. Wer mit dem Boot über die Bucht setzt, sieht den Leuchtturm bereits von Weitem.

Der alte Leuchtturm ist zu Fuß in etwa drei Stunden vom Dorf Katsepy aus zu erreichen (rund sieben Kilometer). Einfacher ist es, im Dorf nach einem der wenigen Autos Katsepys und einem Fahrer zu fragen. Am Hafen von Mahajanga kann man jedoch auch Boote mieten, die einen direkt unter den Leuchtturm bringen. Eine kleine, aber anstrengende Kletterpartie später steht man bereits vor dem historischen Bauwerk. Sylvain, der Wächter des Leuchtturms, heißt Gäste immer willkommen und führt jeden gerne die 174 Stufen bis zur Galerie nach oben. Der 36 Meter hohe Turm wurde 1901 unter der Kolonialmacht Frankreichs erbaut. Die Franzosen ließen die meisten Teile dafür in Frankreich aus Gusseisen herstellen und brachten sie mit Schiffen nach Madagaskar. 2013 wurde der Leuchtturm zuletzt renoviert. Wer genau hinschaut, wird nahe dem Leuchtturm ein einsames Grabmal finden. Es soll sich bei diesem Grab um die letzte Ruhestätte der Tochter des französischen Ingenieurs handeln, der den Leuchtturm von Katsepy geplant hat.

In der Nähe des Leuchtturms liegt auch das Schutzgebiet Antrema, in dem die vom Aussterben bedrohten Kronensifakas und Mongozmakis leben. Manchmal kommen sie bis zum gusseisernen Turm herüber. Ein Besuch von Katsepy lohnt sich also nicht nur wegen des historischen Leuchtturms!

Foto: Dr. Philipp Wagner

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