Lemurs‘ Park:
Wer in Antananarivo verweilt, aber keine Zeit hat, sich in die echte Natur abseits der Hauptstadt zu begeben, kann im Lemurs‘ Park Madagaskars Lemuren erleben. Trotz des Namens handelt es sich beim Lemurs‘ Park eigentlich um einen privaten zoologischen und botanischen Garten.
Lage:
Der Lemurs‘ Park liegt nur 22 km südwestlich vom Stadtzentrum von Antananarivo entfernt zwischen Fenoarivo und Imerintsiatosika. Er ist über die RN1 in Richtung Ampefy problemlos mit dem Taxi zu erreichen. Man benötigt vom Stadtzentrum je nach Verkehr rund zwei bis zwei einhalb Stunden für die Fahrt. Wer es unbequemer und langsamer, aber kostengünstiger mag, kann sogar ein Taxibrousse (von Anosibe in Richtung Imerintsiatosika) nehmen. Vom Zoo wird außerdem ab zwei Personen ein Shuttleservice angeboten, der auf Anfrage um 9 Uhr morgens vor dem Carlton Hotel losfährt.
Infos zum Zoo:
Der Lemurs‘ Park verfügt über eine sehr kleine Fläche von 0,05 km², die vollständig zwischen dem Fluss Katsaoka und der RN1 liegt. Er wurde im Jahr 2000 vom französischen Musiker Laurent Amouric und Maxime Allorge gegründet. Allorge ist der Enkel des Gründungsdirektors des Zoos Tsimbazaza, der ebenfalls in Antananarivo liegt. Um das Jahr 2000 kam es zu einer Welle von Beschlagnahmungen illegal als Haustier gehaltener Lemuren in Privathand. Für diese Lemuren hatte der Zoo Tsimbazaza jedoch nur unzureichende Unterbringungsmöglichkeiten. So kam die Idee auf, ein eigenes Gelände nur für die Lemuren als kleinen Zoo einzurichten. Ursprüngliches Ziel war es, die Lemuren später wieder auszuwildern. Durch Fehlprägung, Mangelernährung und andere Probleme ist dies aber nicht in allen Fällen möglich.
Heute ist der Lemurs‘ Park eine GmbH und finanziert sich über Eintrittsgelder und Spenden. Die Angestellten kommen fast ausschließlich aus den umliegenden Dörfern. Der Zoo ist ganzjährig täglich von 9 Uhr morgens bis 17 Uhr am Nachmittag geöffnet. Letzter Besuchereinlass ist um 16 Uhr. Der obligatorische Guide für den Besuch kann vor Ort engagiert werden und erklärt viel zu Tieren und Pflanzen.
Die finanzielle Unterstützung der Baufirma Colas Madagascar und dem Ölkonzern Total Madagascar ermöglicht den Besuch von Grundschülern der Umgebung im Lemurs‘ Park. Viele Kinder sehen dabei das erste Mal überhaupt Lemuren. Bei den Besuchen werden regelmäßig Bäume innerhalb des Parks gepflanzt, um den Baumbestand zu erhalten.
Infrastruktur:
Durch die Nähe zur Hauptstadt ist die Infrastruktur sehr gut. Hotels für jeden Geldbeutel finden sich in Antananarivo, ebenso Supermärkte und Transportmöglichkeiten. Der Lemurs‘ Park eignet sich daher sehr gut für einen Tagesausflug. Der Lemurs‘ Park selbst verfügt über ein kleines Restaurant und einen Andenkenladen. Beide sind während der Regenzeit tageweise geschlossen.
Flora und Fauna:
Wie der Name schon verrät, liegt der Fokus des kleinen Zoos auf Lemuren. Derzeit werden neun verschiedene Arten gehalten, von denen sieben sich frei auf dem Gelände bewegen. An tagaktiven Arten beheimatet der Zoo Kattas, Mongozmakis, schwarz-weiße Varis, graue Bambuslemuren, Kronensifakas, Coquerel-Sifakas sowie braune Makis. Die Coquerel-Sifakas sind seit 2007 Teil eines Zuchtprogramms. Insgesamt springen über 50 Lemuren über das Gelände. Schaufütterungen finden täglich jeweils alle zwei Stunden statt. Die nachtaktiven Lemuren, Mausmakis, leben in relativ kleinen separaten Gehegen. In einer Art Vivarium werden außerdem Madagaskarleguane und Strahlenschildkröten gehalten. Madagaskars Riesenchamäleon findet man frei auf dem Gelände. Ein Teil des Zoos ist in Form eines botanischen Gartens angelegt und zeigt eine Vielzahl endemischer Pflanzen aus Dornwald, Trockenwald, Regenwald und Hochland.