Es liegt ein bisschen versteckt am Rande einer Straße im Viertel von Andohalo. Doch wer den Königspalast der Hauptstadt Madagaskars besucht, sollte an diesem Stück Geschichte nicht einfach vorbeilaufen. Direkt an der Lalana Ramboatiana zwischen dem Rova Antananarivos und dem Palast des Ministerpräsidenten verläuft ein rund 40 Meter langes Terrakotta-Relief. Es wurde in den Jahren von 1940 bis 1946 ausgearbeitet, …
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Madagaskars Kampf um Unabhängigkeit
Im Jahre 1946 wurde Madagaskar zum offiziellen Übersee-Gebiets und damit zu einem Teil des Staates Frankreichs erklärt. Rund 35.000 Franzosen lebten zu diesem Zeitpunkt bereits in Madagaskar. Im gleichen Jahr gründete sich die Partei „Mouvement démocratique de la rénovation malgache“ (MDRM). Sie setzte sich dafür ein, Madagaskar als unabhängiges Land innerhalb der Französischen Union geltend zu machen sowie mehrere Abgeordnete …
LesenPiratenfriedhof St. Pierre
An der Ostküste Madagaskars, genauer auf Nosy Boraha (St. Marie), soll es im 17. und 18. Jahrhundert die legendäre Piratenrepublik Libertalia gegeben haben. Umgefallene und windschiefe, Jahrhunderte alte Grabsteine auf dem verlassenen Friedhof St. Pierre, nahe der größten Stadt der Insel, Ambodifotatra, zeugen zumindest von einer abenteuerlichen Zeit auf der madagassischen Insel. Berühmte Piraten wie „der Erzpirat“ Henry Every, „der …
LesenDie Franco-Hova-Kriege – der Beginn der Kolonialherrschaft
Im Dezember 1883 fiel Frankreich mit Armeen in Madagaskar ein. Als Grund für den Angriff des Landes wurde die Nichteinhaltung der Lambert-Charta, die Bitt-Briefe Radamas II. an Frankreich sowie die Rekonfiszierung des Besitzes französischer Staatsbürger genannt. In die dem Angriff vorausgehende Diskussion in Frankreich selbst war auch eingeflossen, dass die Franzosen 1810 erfolgreich Mauritius eingenommen hatten, sich im Norden Madagaskars …
LesenDie letzten Könige der Merina
Im August 1861 starb Ranavalona I., und ihr zu dieser Zeit 32jähriger Sohn wurde letztendlich doch König der Merina. Unter Ranavalona I. hatte sich das madagassische Volk bis dahin von etwa fünf Millionen Menschen auf weniger als die Hälfte reduziert. Lambert kehrte erneut nach Madagaskar zurück, um die durch die Lambert-Charta gewonnenen Rechte einzufordern. Der König gewährte ihm diese wie …
LesenDie Schreckensherrschaft Ranavalonas I.
1828 kam nach dem Tod ihres Gatten Königin Ranavalona I. durch Tötung aller anderen potenziellen Regenten (Ehefrauen, Söhne, Mutter) an die Macht. Sie war zu diesem Zeitpunkt zwischen 30 und 40 Jahre alt. Ranavalona I. ging eher unrühmlich in die Geschichte ein und trägt den Beinamen „die Grausame“. Ihre Regentschaft wird von vielen Madagassen auch als tany maizina, zu deutsch …
LesenAndrianampoinimerina, der berühmteste König Madagaskars
1787 wurde Andrianampoinimerina (frei übersetzt „der König, der nicht so ist wie die dummen“ oder „der König, der immer in den Herzen der Merina bleiben wird“) im Alter von 42 Jahren von seinem Vater zum Thronfolger des Königreichs Ambohimangas auserwählt – das besagt zumindest die Legende. Historische Darstellungen zeigen vielmehr, dass der Enkel Andrianjakas, Prinz Ramboasalama, sich den Thron zu …
LesenAufbau und Teilung des Königreiches der Merina
Nach rund zwanzig Jahren starb Andriantsimitoviaminandriandehibe um 1670, und sein ältester Sohn Razakatsitakatrandriana kam an die Macht. Er heiratete zwei Frauen, Ravololontsimitovy aus dem Clan seines Vaters und Rafoloarivo aus einem anderen Clan, mit denen er vier Söhne und sechs Töchter bekam. Ob es Zufall ist, dass die beiden Frauen die gleichen Namen tragen wie die Ehefrauen seines Großvaters oder …
LesenFort Manda
Die Ruine des Forts Manda liegt rund drei Kilometer nordöstlich vom Küstenort Mahavelona (Foulpointe) entfernt und kann von dort gut zu Fuß erreicht werden. Direkt vom Ortsausgang der Stadt ist es nur noch halb so weit. Für einen Besuch sollte mindestens ein halber Tag eingeplant werden, der Eintritt kostet rund 3000 Ariary. Fidel, der Guide und Wächter des Forts, führt …
LesenDas Tier, das den Tod bringt
Über kein Tier Madagaskars gibt es soviele Mythen und Märchen wie um das Aye-Aye oder Fingertier (Daubentonia madagascariensis). In der gesamten nördlichen Hälfte Madagaskars ist es fady, das heißt tabu. Leider meint dieses fady nicht wie bei beispielsweise den Chamäleons, dass die Tiere von Madagassen nicht angefasst werden. Stattdessen glauben viele Einwohner Madagaskars, dass die Begegnung mit einem Aye-Aye Unglück …
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